Was ist ein Bardiche?

Der Bardiche, auch bekannt als Berdiche, ist eine historisch bedeutende Waffe, die Merkmale einer Axt und einer Stangenwaffe vereint. Hauptsächlich vom 14. bis zum 17. Jahrhundert in Regionen wie Osteuropa, besonders in Russland, verwendet, ist er ein perfektes Beispiel für die Entwicklung von Waffen im Mittelalter und der Renaissance.

Merkmale des Bardiche

- **Struktur**: Der Bardiche hat eine Klinge, die an eine Streitaxt oder Glefe erinnert. Die Besonderheit dieser Waffe liegt darin, dass die Klinge an mindestens zwei Punkten an einem Schaft befestigt ist, was es ermöglicht, sie hinter der Klinge zu greifen und als eine Art Schutz zu verwenden. Dieses Design bietet zusätzliche Stabilität und Kontrolle für den Benutzer. - **Länge**: Die Klinge des Bardiche misst normalerweise zwischen 60 und 75 Zentimetern. Der Schaft kann zwischen einem und einem Meter achzig lang sein, was der Waffe im Kampf eine beträchtliche Reichweite verleiht. - **Verwendung**: Wegen ihrer Vielseitigkeit war der Bardiche sowohl zum Schlagen als auch zum Stechen geeignet, was seine Wirksamkeit im Nahkampf unter Beweis stellte.

Bardiche in mittelalterlichen Kämpfen

Ursprünge und Geschichte

- **Ursprung des Begriffs**: Das Wort „Bardiche“ ist eine Anpassung des russischen „Berdiche“, was genau „Stangenaxt“ oder „lange Axt“ bedeutet. - **Präsenz in Osteuropa**: Diese Art von Waffe war besonders beliebt in Osteuropa und weit verbreitet in Russland in den Reihen der Infanterie. Ihr Design war ideal für die Art von Kämpfen und Kampfstilen, die in der Region vorherrschend waren. - **Verbreitung**: Ab dem 15. Jahrhundert begann der Bardiche, sich auf andere Gebiete wie Österreich, Schweden und die Polnisch-Litauische Region auszubreiten, wo er in den Arsenalen der schweren Infanterie an Bedeutung gewann. - **Verwendung in Russland**: Während der Herrschaft von Iwan dem Schrecklichen etablierte sich der Bardiche als die Hauptwaffe der Palastwache, genannt Streltsy.

Einsatz im Kampf

- **Vielseitigkeit auf dem Schlachtfeld**: Der Bardiche war nicht nur eine Hiebwaffe. Seine Struktur ermöglichte es ihm auch, als Stütze beim Abfeuern von Musketen zu dienen und als Nivellierer die Genauigkeit beim Schießen zu verbessern. - **Funktionalität**: Im Kampf bot er sowohl einen kraftvollen Schlag als auch die Fähigkeit, als Speer genutzt zu werden, was den Krieger befähigte, seine Rivalen auf Abstand zu halten.

Design des Bardiche

Vergleich mit anderen Waffen

- **Unterschiede zur Hellebarde**: Im Gegensatz zur Hellebarde hat der Bardiche keine charakteristische Speerspitze oder den Haken an der Rückseite der Klinge. Diese Unterschiede machen ihn in der Gestaltung einfacher, aber keineswegs weniger effektiv. - **Ähnlichkeiten mit der Glefe**: Wie die Glefe besitzt der Bardiche eine axtähnliche Klinge, jedoch zeichnen ihn seine Befestigung und die distinctive Handhabung als einzigartige Waffe aus. Der Bardiche stellt eine faszinierende Schnittstelle zwischen dem Design von Äxten und Stangenwaffen dar und reflektiert nicht nur die Kriegsgeschichte in Osteuropa, sondern auch die waffentechnische Innovationen über die Jahrhunderte hinweg. Die Anpassungsfähigkeit des Bardiche an verschiedene Kampftaktiken festigte ihn als einen wesentlichen Gegenstand in den Arsenalen der Infanterieeinheiten während seiner Zeit der Popularität.

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